Minister Müller: „Klimaschutz ist die Überlebensfrage der Menschheit. Die Weltgemeinschaft muss die Vorgaben von Paris verbindlich einhalten. Wenn wir den globalen Temperaturanstieg auf unter 2 Grad, möglichst unter 1,5 Grad begrenzen wollen, müssen wir entschieden handeln."
Die reichsten 10 Prozent der Welt sind für 50 Prozent der CO2-Emmissionen verantwortlich. Hauptleidtragende des Klimawandels sind die Menschen in Entwicklungsländern. Deswegen tragen die Industrieländer besondere Verantwortung und müssen beim internationalen Klimaschutz vorangehen.
Genau dies tun wir mit der "Allianz für Entwicklung und Klima". Bereits 70 Partner machen mit. Unternehmen, Behörden und zivilgesellschaftliche Organisationen streben an, klimaneutral zu werden, indem sie CO2-Ausstoß vermeiden und reduzieren. Was übrig bleibt, wird mit Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern kompensiert, vor allem in den Aufbau errneuerbarer Energie und den Schutz und die Aufforstung von Wäldern. Denn dort sind Klimaschutzmaßnahmen besonders wirksam. Wir werden die Klimaziele nie erreichen, wenn Afrika und Indien seinen Energiehunger auf Basis von Kohle und Öl stillt.“
Die Allianz setzt auf Vermeidung, Reduzierung und Kompensationsleistungen, die zusätzlich zu den bestehenden CO2-Minderungsverpflichtungen eingegangen werden (Paris-Abkommen, Europäisches Emissionshandelssystem). So mobilisiert die Allianz zusätzliche private Investitionsmittel für Maßnahmen, welche die beiden großen Herausforderungen der Zukunft verbinden: Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. Privat finanzierte Kompensationsprojekte ergänzen so wirkungsvoll die staatliche Klima- und Entwicklungsfinanzierung. Auch Privatpersonen können mitmachen und sich klimaneutral stellen.
Klimaschutzmaßnahmen sind in Entwicklungs- und Schwellenländern besonders wirksam: So binden Mangroven bis zu fünf Mal mehr CO2 als andere Wälder und schützen vor Überflutungen. Aber 1/3 der Mangroven weltweit sind bereits zerstört.
In Afrika haben 600 Millionen Menschen noch überhaupt keinen Zugang zu Strom. Bis 2050 wird die Bevölkerung um eine Milliarde Menschen weiter wachsen. Dieser Energiehunger sollte von Beginn an aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, damit die internationalen Klimaziele erreicht werden können.
Der ÖSTERREICHISCHE RAT FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG baut nun eine „Österreichische Allianz für Entwicklung und Klima“ auf. Erste Schritte wurden dafür bereits gesetzt und eingeleitet. Als Ratsmitglied wird Prof. Radermacher diese - sowie in Deutschland - auch in Österreich wissenschaftlich begleiten.